Sperrung der Wik – nicht mit uns!
Nachdem in den letzten Jahren im gesamten Stadtgebiet Fahrspuren zu Gunsten des Radver- kehrs wegfielen, steht nun der Bus wie alle anderen Verkehrsteilnehmer im Stau. Die zahlrei- chen zwischen den Protagonisten teils unzureichend koordinierten Baustellen in der Landes- hauptstadt Kiel geben dem ÖPNV den Rest – nichts geht mehr.
Da sollte man sich eigentlich darüber freuen, dass die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) nun zusammen mit dem Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel als Aufgabenträger einen Maßnahmenkatalog erarbeitet hat, der den Bussen wieder zur freien Fahrt verhelfen soll. Wenn man jedoch genau hinschaut, wird einem schnell klar, dass weder das Baustellenma- nagement noch die Behinderungen der Busse durch Fahrradspuren thematisiert und angegan- gen werden, sondern wieder einmal alleine der motorisierte Individualverkehr herhalten soll, so die verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Magdalena Drewes.
Ganz dramatisch wird es im belebten Stadtkern der Wik. Hier gehen die Planungen soweit, dass die Holtenauer Straße, eine wichtige Verkehrsader und Kreisstraße, auf ca. 700 m zwi- schen Elendsredder und Schleusenstraße für den motorisierten Individualverkehr vollständig gesperrt werden soll. Und genau dieser Teil ist der mit vielen Geschäften belebte Kern der Wik. Durch die Sperrung soll der Busverkehr auf genau diesen 700 Metern beschleunigt werden – ein Zeitgewinn von vielleicht 20 Sekunden. Für diese 20 Sekunden wird der noch funktionie- rende Stadtteilkern Wik mit seiner guten Einzelhandelsstruktur geopfert, denn die Händlerinnen und Händler brauchen den Publikumsstrom – auch durch mit dem Pkw kommende Kunden.
Man könnte annehmen, dass diese Maßnahme der Verwaltung Methode zu haben scheint. Sollen im Vorgriff auf das in der Bearbeitung befindliche „Integrierte städtebauliche Entwick- lungskonzept WIK“, in dem geplant der Parkraum zu Gunsten für mehr Fläche für Fuß- und Radverkehr beziehungsweise Aufenthaltsqualität ab Elendsredder halbiert werden soll, schon jetzt Pflöcke eingeschlagen werden?
Die CDU-Ratsfraktion lehnt diese Sperrung kategorisch ab und stellt sich hinter die Bürgerinnen und Bürger und die Gewerbetreibenden vor Ort. Wir fordern die KVG und den Eigenbetrieb Beteiligungen als Aufgabenträger auf, diese Sperrung aus dem Maßnahmenkatalog zu entfer- nen. Wir fordern weiterhin Oberbürgermeister Dr. Kämpfer (SPD) und die Grün/Rote Koopera- tion auf, sich von dieser Maßnahme zu distanzieren, so abschließend Magdalena Drewes.