Magdalena Drewes

In Kiel wird auch zukünftig viel Platz für PKW benötigt

Ob Ostuferverkehrskonzept, Stadtteilentwicklungskonzept Kiel-Wik oder die Neuentwicklung des MFG5-Geländes zum Stadtteil Holtenau-Ost, alle Kieler Zukunftsprojekte setzten auf eine Mobilitäts- wende weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu alternativen Mobilitätsformen wie Ausbau des ÖPNV und der Fahrradinfrastruktur, so die mobilitätspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Magdalena Drewes.

So soll zukünftig in Holtenau-Ost nur noch jeder dritten Wohnung ein Stellplatz zugeordnet werden, obwohl die geplante Stadtbahn dort niemals hinkommen wird. In der Wik fallen nicht nur Parkplätze weg, auch Straßen werden zurückgebaut, obwohl dort neben einer hohen Wohnbebauung wichtiges Gewerbe und die Marine ansässig sind. Auch das Ostufer bekommt leider keinen Ostring II, sondern seine Infrastruktur wird sukzessive zum Nadelöhr für Pendler, Anwohner und Gewerbetreibende so umgebaut, dass jede kurzfristige Sperrung einen Verkehrskollaps nach sich zieht.

Die langsame Verdrängung des Individualverkehrs soll dazu dienen, Kiel zu einer lebenswerten und klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Ja, natürlich ist es wichtig und richtig, Kiel auf gute Fundamente zu stellen und in Sachen Klimaneutralität voranzuschreiten.

Doch entgegen den Annahmen der Stadtplaner werden in Kiel immer mehr PKW zugelassen. Daher stellt sich die Frage, inwieweit hier eigentlich am Bedarf der Kielerinnen und Kieler vorbei gebaut wird? Denn schließlich ist es Aufgabe der Verantwortlichen in Verwaltung und Selbstverwaltung, die Bedürf- nisse der Stadtbevölkerung aufzugreifen, und nicht eigene Ideologien weitgehend unreflektiert zu ver- folgen.

Der Kurzbericht des Kraftfahrzeugbundesamtes vom 20.06.2024 lässt aufhorchen. In diesem wird fest- gestellt, dass mehr Fahrzeuge im Bundesgebiet zugelassen, aber damit weniger Kilometer zurückgelegt wurden. Das dürfte auch auf Kiel so übertragbar sein.

Und es dürfte auch klar sein, dass die Anzahl der Verbrenner zurückgehen wird, aber zukünftig weiterhin viele Menschen mit klimaschonenden PKW-Antriebsarten unterwegs sein werden. Auch in Kiel! Der PKW mit umweltfreundlichem Antrieb ist somit auch Teil der Verkehrswende!

Daher sollten Planungen dieser Stadt entsprechend angepasst werden. Mit guten Parkraumkonzepten, Quartiersparkplätzen und mit Straßen, die auch dem PKW einen ansprechenden Raum bietet. Denn wir wollen weder als Wirtschaftsstandort noch als Wohnort an Qualität und Attraktivität verlieren, so Drewes abschließend.